Die Larven wachsen rasch und nehmen Zooplankton als Nahrung auf. Im Durchschnitt stellen Barsche bei einer K\u00f6rperl\u00e4nge von 12 cm ihre Nahrungspr\u00e4ferenz auf Fische um. Interessanterweise nehmen manche Barsche sehr schnell Fischlarven als Nahrung an. Diese eiwei\u00dfreiche Kost sorgt f\u00fcr ein schnelleres Wachstum, sodass es deutliche Gr\u00f6\u00dfenunterschiede bei gleichaltrigen Individuen im Gew\u00e4sser geben kann. Barsche k\u00f6nnen bis zu 60 cm lang und 4,8 kg schwer werden. Exemplare von mehr als 40 cm gelten aber als gro\u00df, solche \u00fcber 50 cm sind sehr selten.<\/p>\n

Barsche haben eine gro\u00dfe Bedeutung bei der Regulation der Nahrungskette in Gew\u00e4ssern. Bei einem guten Nahrungsangebot stellen sie schnell auf Fischnahrung um und dezimieren die Wei\u00dffischbrut. Ist das Angebot an N\u00e4hrtieren gering, neigt auch der Barsch zur Kleinw\u00fcchsigkeit. Barsche ziehen in ihrem Lebensraum umher und sind nicht standorttreu. Sie jagen oft im Schwarm. Aufgrund ihrer geringen Anspr\u00fcche an ihren Lebensraum besiedeln Barsche schnell neu entstandene anthropogene Gew\u00e4sser wie z.B. Baggerseen. Auch in den gro\u00dfen Schifffahrtskan\u00e4len stellen Barsche oft einen Gro\u00dfteil der Fischbiomasse.<\/p>\n

Stellvertretend steht der Flussbarsch f\u00fcr die allgemeine Gef\u00e4hrdung unserer Fischfauna, was zunehmend auch die h\u00e4ufigeren Arten betrifft. Die extremen D\u00fcrreperioden der letzten Jahre haben viele kleinere B\u00e4che und Teiche austrocknen lassen, Phasen mit viel zu hohen Wassertemperaturen und dadurch bedingten Sauerstoffmangel werden h\u00e4ufiger. Insbesondere \u00fcber die Dokumentation des Vorkommens h\u00e4ufiger und auch von Laien gut bestimmbaren Arten wie dem Flussbarsch k\u00f6nnen wichtige Daten zum Biodiversit\u00e4tswandel erhoben werden.<\/p>\n

Flussbarsche sind aufgrund ihres gr\u00e4tenarmen, festen Fleisches beliebt als Speisefisch und haben eine gro\u00dfe Bedeutung als Zielfisch in der Angelfischerei. Sie lassen sich auch von der beruflichen Binnenfischerei gut vermarkten. Die meisten Angler sch\u00e4tzen die Art und verwerten gefangene Fische. Da die nachgefragten Mengen an Flussbarschen von der Fischerei kaum zur Verf\u00fcgung gestellt werden k\u00f6nnen, wird er seit einigen Jahren vor allem in Osteuropa auch in Aquakulturbetrieben produziert. Die Mengen steigen, sind aber noch verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig klein. Durch seine ausgedehnte Verbreitung steht der Barsch wie kaum eine andere Art f\u00fcr die M\u00f6glichkeit des Verzehrs heimischer S\u00fc\u00dfwasserfische aus lokalen Gew\u00e4ssern.<\/p>\n